Pressearchiv
- Don Quichotte kann man hören und sehen
Zum Konzert der Schönburgischen Capelle Ausstellung von Grafiken des Altenburgers Stefan Knechtel
- Wenigstens einmal jährlich haben die Waldenburger Konzertbesucher das Glück, die Fürstlich Schönburgische Capelle zu erleben. Das 2003 von jungen Musikern, die sich im European Union Youth Orchestra kennen gelernt hatten, gegründete Ensemble hat sich der Barockmusik verschrieben. Die jungen Künstler spielen mit wertvollen, historischen Instrumenten. Das Besondere des Konzertes am Sonntag: Zur Musik passend werden Graphiken des renommierten Altenburger Künstlers Stefan Knechtel ausgestellt.
VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. Den Kürzesten Weg zum Konzert am Sonntag um 17 Uhr im Gelben Saal des Schlosses Waldenburg hat Christiane Gagelmann. Sie spielt die Violine im Ensemble und hat sich mit ihrem Mann, ebenfalls Musiker, und ihren Kindern in einem der Waldenburger Ortsteile niedergelassen. Alle anderen haben eine weitaus längere Anfahrt.
So kommt James O´Toole, Violine, aus Lowestoft in England. Kate Fawcett, Viola, lebt in Birmingham, wo auch Martin Perkins, Cembalo zu Hause ist.
Die Cellistin Barbara Reiter stammt aus Oberösterreich, doch fühlt sich seit Jahren Dresden als Wohn- und Arbeitsort verbunden.
Mit Christian Staude, Kontrabass kommt der dritte Mann des Barockensembles aus Den Haag. Allesamt kennen sich aus gemeinsamer Zeit in einem von jungen europäischen Musikern gebildetem Ensemble. Als 2003 mit der Gründung der Capelle eine Musiktradition des Hauses derer von Schönburg–Waldenburg wieder belebt werden sollte, sagten sie spontan zu und kommen neben anderen gemeinsamen Auftritten seitdem wenigstens einmal im Jahr in Waldenburg zum Musizieren im Schloss zusammen.
Im Konzerts am Sonntag erklingen Werke von Georg Philipp Telemann „Gulliver-Suite“ und „Don Quichotte“.
„Der Ritter der traurigen Gestalt ist sozusagen zu Gast auf Schloss Waldenburg. Zum Thema Don Quichotte werden Graphiken des Altenburgen Künstler Stefan Knechtel (geb. 1964) ausgestellt sein“, sagt Tobias Teumer, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins ARTIS CAUSA. Knechtel studierte in Leipzig, Nacy, Basel und Münster. Seit 1997 ist er Dozent an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, Fachbereich angewandte Kunst in Schneeberg.
- Freie Presse Chemnitz, 18.05.2006
- Zwei international Gefragte im Konzert
Cellist Peter Bruns und Pianistin Roglit Ishay gastieren morgen im Schloss Waldenburg
- Waldenburg. Der in den Konzertsälen der Welt spielende Dresdner Cellist Peter Bruns gibt mit seiner Partnerin, der Pianistin Roglit Ishay, am Sonntag um 17 Uhr ein Konzert im Gelben Saal auf Schloss Waldenburg. Bruns, er ist auch der künstlerische Leiter des Waldenburger Vereins ARTIS CAUSA, und Ishay spielen die Werke des französischen Komponisten Charles Koechlin (1867-1950). Bruns, Professor an der Musikhochschule in Dresden, hat im vorigen Herbst Konzerte in New York gegeben. Die international gefragte Solistin und Kammermusikerin Roglit Ishay kommt aus Israel. Sie hat neben Klavier in Boston auch Philosophie in ihrer Heimat studiert.
Die beiden musizieren nicht das erste Mal in Waldenburg, so Vereinsvorsitzender Tobias Teumer, dem es immer wieder gelingt, Prominente für Konzerte zu gewinnen. Wer am Sonntag schon 16 Uhr ins Schloss (trotz Baustelle zugänglich) kommt, kann an einer kostenlosen Führung teilnehmen, lädt Teumer ein. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 22.04.2006
- Sonntagskonzert im Gelben Saal
- Waldenburg. Der in den Konzertsälen der Welt spielende Dresdner Cellist Peter Bruns gibt mit seiner Partnerin, der Pianistin Roglit Ishay am Sonntag um 17 Uhr ein Konzert im Gelben Saal auf Schloss Waldenburg.
Bruns, er ist auch der künstlerische Leiter des Waldenburger Vereins Artis Causa, und Ishay spielen die Werke des französischen Komponisten Charles Koechlin (1867-1950). Selten sei Koechlin in Konzerten zu hören, weshalb sich Kenner ein besonderes Hörvergnügen versprechen, so Tobias Teumer, Vorsitzender des veranstaltenden Vereins Artis Causa. Der Komponist ist ein Zeitgenosse Faurés und Massenet's und Lehrer Ravels und zählt zu den bedeutendsten französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Mit Peter Bruns und Roglit Ishay seien ausgezeichnete Interpreten dieser Musikepoche zum wiederholten Mal in Waldenburg zu erleben.
Für interessierte Konzertbesucher besteht die Möglichkeit, ab 16 Uhr an einer kostenlosen Schlossführung teilzunehmen. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 19.04.2006
- "Kreuzweg" erklingt in Schlosskapelle
- Waldenburg. Als erstes von drei in diesem Jahr vorgesehenen Sonderkonzerten findet am kommenden Sonnabend um 17 Uhr ein vorösterliches Konzert in der Schlosskapelle Waldenburg statt. Markus Ludwig spielt den "Kreuzweg" von Franz Liszt. Die 14 Stationen der Passionsgeschichte von der Verurteilung Christi bis hin zur Grablegung, ein Alterswerk des Komponisten Liszt, hat Ludwig für die Schlosskapelle und das zur Zeit dort stehende Harmonium bearbeitet. Mit dem Benefizkonzert soll der Wiederaufbau der Orgel für die Kapelle unterstützt werden. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 12.04.2006
- Nach 60 Jahren wieder Gottesdienst
Kapelle erhält restaurierte Gemälde und historisches Gestühl - Konzerte ausverkauft
- Am Sonntag wird Gottesdienst in der mit einem finanziellen Aufwand von 400.000 Euro restaurierten Kapelle von Schloss Waldenburg gefeiert. Zugleich auch Auftakt zur Konzertsaison.. Doch bereits ausverkauft sind die Konzerte am Sonnabend und Sonntag.
VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. In der nie entweihten, zu DDR-Zeiten als Röntgenraum genutzten, jetzt wiedererstandenen Kapelle von Schloss Waldenburg findet am Sonntag nach 60 Jahren erstmals wieder ein Gottesdienst der Bartholomäuskirchgemeinde statt. Predigen wird Pfarrer Ulrich Oertel. Die aus der Schlosskapelle geretteten und Jahrzehnte das Seitenschiff der Bartholomäuskirche schmückenden beiden Gemälde werden dann wieder an ihrem Platz in der Kapelle hängen. So beschloss es der Vorstand der Bartholomäuskirchgemeinde.
Vom Kunstverein ARTIS CAUSA finanziert, kehren die Gemälde diese Woche aus der Dresdener Restauratorenwerkstatt nach Waldenburg zurück, teilt der Kunstvereinsvorsitzende Tobias Teumer mit. Ebenfalls an ihrem ursprünglichen Platz aufgestellt worden ist das originale Gestühl der Schlosskapelle. Es war teilweise deponiert beziehungsweise in der Bartholomäuskirche genutzt worden. Der Chef der Lungenklinik hatte sehr wohl darauf geachtet, dass Gemälde, Kirchgestühl nicht verloren gingen, sondern in der Bartholomäuskirche bewahrt wurden.
Als 1936 die Stadtkirche St. Bartholomäus einsturzgefährdet war, musste Geld herangeschafft werden, um sie zu retten. Da half Fürst Günter von Waldenburg-Schönburg mit der Hälfte der damals nötigen Bausumme. Er bot für die Zeit der Bauarbeiten an, Gottesdienste der Gemeinde in der Schlosskapelle zu feiern. Nach 60 Jahren findet am Sonntag um 10 Uhr in der dann dicht besetzten Kapelle, wo hoffentlich die ganze Kirchgemeinde Platz haben wird, nach sechs Jahrzehnten wieder ein Gottesdienst statt.
Da auch die Konzerte ausverkauft sind, wird am 28. Januar nach der vorgestrigen öffentlichen Besichtigung erneut zu öffentlicher Führung eingeladen. Zwischen 10 und 16 Uhr gibt es stündliche Führungen mit dem Architekten und dem Vorsitzenden des Kunstvereins. Gleichzeitig ist es möglich, im Schloss das restaurierte Chinesische Zimmer zu besuchen.
Gleich die erste Gelegenheit zum Besuch der Kapelle wahrgenommen hatten neben vielen anderen auch Hannelore Wagner aus Weidensdorf und der Glauchauer Werner Haase. Als am Dienstag die Weidensdorferin die Kapelle betrat, war sie sprachlos und Erinnerungen wurden wach. 32 Jahre lang hat sie als Schwester in der Lungenklinik - die von 1964 bis 1996 im Schloss untergebracht war – gearbeitet. Den Umbau der Kapelle zum Röntgenraum hat sie miterlebt. Dass man das alles zurückgebaut und dermaßen schön wieder hergerichtet hat, habe sie doch sehr beeindruckt.
Nicht anders ging es Werner Haase, der mal Patient in der Klinik war. Als er vorgestern mit seiner Frau Gertrud die Schlosskapelle betrat, war für die Eheleute klar: „Hier - möchten wir ein Konzert erleben.“ Das ist möglich am 19. März, da gastiert um 17. Uhr ein Holzbläserquartett, so der Tipp von Tobias Teumer.
- Freie Presse Chemnitz, 19.01.2006
- Gedrängel in der Kapelle
- Viele Leute auf Schloss Waldenburg - Am Wochenende Konzert
Waldenburg. Zeitweilig hat es ein regelrechtes Gedrängel gegeben, denn viele Neugierige haben gestern die Kapelle auf Schloss Waldenburg besucht.
Nach ihrer Fertigstellung hatte erstmals die Öffentlichkeit die Gelegenheit, die in alter Schönheit hergerichtete Kapelle in Augenschein zu nehmen. Es ist der erste, fertige Bauabschnitt der zwei Millionen schweren Gesamtinvestition im Schloss. Ihre Premiere als Konzertraum erlebt die Kapelle am Sonnabend und Sonntag jeweils 17 Uhr. Das Streichquartett der Fürstlich Schönburgischen Capelle mit jungen Musikern aus England, Österreich und Deutschland spielt das Requiem von Mozart. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 18.01.2006
- Es fehlt nur noch die Orgel
Verein ARTIS CAUSA will historisches Instrument in sanierte Schlosskapelle einbauen
- Heute wird um 15 Uhr die sanierte Kapelle im Schloss Waldenburg eingeweiht. Sie soll künftig für Veranstaltungen, wie Konzerte in kleinen Rahmen genutzt werden. Etwa 400.000 Euro hat dieser Bauabschnitt der zwei Millionen schweren Gesamtinvestition im Schloss gekostet. Großen Anteil am Gelingen dieses Projektes hat der Waldenburger Verein ARTIS CAUSA. Er hat den Landkreis als Bauherr in denkmaltechnischen Fragen beraten, hat Geld bereitgestellt und sich ein ehrgeiziges Projektes auf die Fahne geschrieben: Die Restaurierung der historischen Orgel für die Schlosskapelle
Von STEFAN STOLP
Waldenburg: Die originale Orgel der Schlosskapelle gibt es nicht mehr. Das im Jahr 1912 bei der Dresdner Firma Jahn & Sohn gebaute Instrument ist nach dem Krieg 1945 verschrottet worden. Jetzt versucht der Verein ARTIS CAUSA aus Einzelstücken eine Orgel zu bauen, die dem Original so weit wie möglich entspricht, sagt der Vereinsvorsitzende Tobias Teumer.
Vereinsmitglied Reimund Böhmig, der viele Jahre Orgelsachverständiger der Landeskirche in Sachsen war und unter anderem den Neubau der Leipziger Nicolai-Orgel betreut hat, habe ein Konzept für den Wiedereinbau einer Orgel im Stil der Firma Jahn entwickelt. Das sei sehr aufwändig und vor allem teuer. Teumer schätzt, dass etwa 120.000 Euro benötigt werden, um das Vorhaben in die Tat umzusetzen. „Wann wir das Geld zusammen haben oder zumindest einen Teilabschnitt bauen können, ist momentan noch völlig unklar“, sagt Teumer. Dennoch will der Verein das ehrgeizige Projekt in die Tat umsetzen.. Dazu wurden noch brauchbare Teile einer Orgel der Firma Jahn aus dem Jahr 1915 gekauft. Dabei handelt es sich um ein Instrument aus dem Andachtsraum des städtischen Krankenhauses Zwickau. Allerdings fehlen wichtige Bauteile und mehrere Register. Die noch erhaltenen originalen Bauteile sollen für das Instrument in der Waldenburger Schlosskapelle wieder verwendet werden. Außerdem verhandle der Verein über den Erwerb weiterer Teile einer ähnlichen Orgel an einem anderen Standort, um aus den Puzzleteilen das Instrument neu zusammenzubauen.
Der Verein ARTIS CAUSA wird in der Schlosskapelle auch Konzerte veranstalten. Den Auftakt gibt es am 21. und 22. Januar. Jeweils um 17 Uhr erklingt unter anderem das Requiem von Wolfgang-Amadeus Mozart in der Fassung für Streichquartett von Peter Lichtenthal, einem Zeitgenossen Mozarts. Das Streichquartett der Fürstlich Schönburgischen Capelle mit jungen Musikern aus England, Österreich und Deutschland wird auf historischen Original Instrumenten spielen. Am Sonnabend ist wegen der vielen geladenen Gäste das Kartenkontingent für den Freiverkauf beschränkt Das Konzert am Sonntag geht komplett in den Freiverkauf.
Lesen Sie hier mehr zur Schlosskapellensanierung...
- Freie Presse Chemnitz, 10.01.2006
- Für Schlosskapelle wird neues Kapitel aufgeschlagen
- Aus Röntgenstation zu Klinikzeiten ist kulturelles Kleinod geworden
Waldenburg. Die Sanierung der Kapelle im Waldenburger Schloss ist abgeschlossen. Und: Sie wird am 10. Januar für die öffentliche Nutzung freigegeben.
Die Kapelle, welche zu Klinikzeiten als Röntgenstation genutzt und dementsprechend umgebaut wurde, erstrahlt wieder in ihrer alten Schönheit. Zuerst hieß es, die damals notwendigen Umbauten zurückzubauen, zum Beispiel die gemauerten Ummantelungen der Säulen. Anschließend wurde denkmalgerecht saniert. Auch die alte Empore aus Sandstein, deren Einzelteile in den 60er Jahren abgetragen und seither im Keller gelagert wurden, erhielt wieder ihren einstigen Platz. Der Eingangsbereich hin zur Kapelle ist gleichfalls einer Erneuerung nach historischem Vorbild unterzogen worden.
Für den geplanten Wiedereinbau der Orgel der Firma Jahn & Sohn wurden die bautechnischen Voraussetzungen ebenso geschaffen. Das Originalinstrument ist nach Vereinsangaben nach dem Krieg verschrottet wurden. Der Verein hat eine Orgel gleicher Firma erworben und will das Stück restaurieren lassen. Die Kapelle soll künftig für Veranstaltungen, wie Konzerte in kleinen Rahmen genutzt werden.
Die Sanierung der Kapelle ist Bestandteil der zwei Millionen Euro teuren Großinvestition dam Waldenburger Schloss, die voraussichtlich Ende 2006 nach Angaben des Landratsamtes abgeschlossen sein soll. Diese Investitionsmaßnahme ist Bestandteil des Förderprogramms „Städtebaulicher Denkmalschutz, Erweiterung des Erhaltungsgebietes“, welches von Bund und Land getragen wird. Das Waldenburger Schloss befindet sich in Trägerschaft des Landkreises. (STO)
- Freie Presse Chemnitz, 04.01.2006
- Picasso, Klee und Modersohn-Becker in der Galerie Neue Meister. Neue Leihgaben in der Dauerausstellung
- Die Galerie Neue Meister kann in der Dauerausstellung mit einer Überraschung für die Besucher aufwarten. Fünf Leihgaben von Pablo Picasso, Paula Modersohn-Becker und Paul Klee aus verschiedenen Privatsammlungen bereichern ab 14. September 2005 die Galerie.
[...]
Ein Gemälde von Picasso darf in der Kunststadt Dresden, heute wie aus historischer Sicht, als eine Seltenheit gelten. Das monumentale und in dekorativem Kontrast leuchtende Stillleben mit Mandoline, das nun in der Sammlung gezeigt werden kann, entstand 1924. Die u.a. der Kammermusikpflege verschriebenen Gründer des ARTIS CAUSA e. V. Schloss Waldenburg/Sa. brachten den Leihgeber des Gemäldes auf die Idee, das Stillleben in der Musikstadt Dresden zu zeigen.
Picasso, Klee und Modersohn-Becker im Albertinum. Neue Leihgaben in der Dauerausstellung:
Pablo Picasso
1881 Malaga - 1973 Mougins bei Cannes
Fruchtschale, Mandoline, Flasche (La table du musicien). 1924
Öl auf Leinwand
91 x 112cm
Leihgabe vermittelt durch ARTIS CAUSA e.V., Schloss Waldenburg/Sa.
[...]
Lesen Sie die gesamte Pressemitteilung auf den Webseiten der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden ...
- Staatliche Kunstsammlung Dresden, 14.09.2005
- Tschechischer Pianist zu Gast
- Waldenburg. Im morgigen Konzert mit dem tschechischen Solisten Radim Vojir erklingen Klaviersonaten von Haydn, Mozart, Beethoven, Mazurken von Chopin und das Italienische Konzert von Johann Sebastian Bach. Der Klavierabend im Blauen Saal des Schlosses Waldenburg beginnt um 17 Uhr. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 10.09.2005
- „Mehr Enthusiasmus als bei verwöhnten Großstädtern“
Drei Fragen an Professor Peter Bruns als Vorstandsmitglied des Vereins ARTIS CAUSA
- Am Sonntag gibt der Dresdner Musikprofessor und renommierte Cellist Peter Bruns um 17 Uhr im Gelben Saal auf Schloss Waldenburg ein Konzert mit Werken der Familie Bach. Bruns ist auch künstlerischer Leiter des Waldenburger Vereins ARTIS CAUSA. Monika Schiriot sprach mit dem Künstler.
„Freie Presse“: Was ist der Grund dafür, das ein hochdotierter Dresdner Professor in einem Provinzverein sich derart engagiert?
Peter Bruns: Provinz haben Sie gesagt! Mir ist es gleich, wie groß ein Ort ist. Was mich interessiert ist, ob es künstlerisches und kulturelles Engagement gibt. Und dieses habe ich in Waldenburg in hohem Maße gefunden. Besonders beeindruckt haben mich der Enthusiasmus und die Ambitioniertheit, mit denen der Verein ARTIS CAUSA, allen voran Tobias Teumer, die Rekonstruktion und den Ausbau des Waldenburger Schlosses zu einer architektonischen Perle, aber auch, der Tradition des Schlosses gemäß, zu einem Treffpunkt der Kultur, Bildung und Kunst vorantreibt, ausbaut und schließlich Wirklichkeit werden lässt. Kultur und Künstler leben vom Publikum beziehungsweise vom Interesse der Menschen daran. “Leben im alten Europa“ heißt zum Glück immer noch „Leben mit Kultur“, und ich finde es durchaus bewundernswert, wie viel in dieser Hinsicht in Waldenburg geschah und geschieht.
„Freie Presse“: Wie ist hier das meist zahlenmäßig kleine Publikum?
Bruns: Das Publikum ist natürlich zahlenmäßig geringer als in großen Metropolen, das Städtchen Waldenburg ist ja auch kleiner. Die Qualität des Publikums hängt aber nicht von der Zahl ab, sondern davon, wie die Menschen mitgehen und sich auf das Dargebotene einlassen. Aus diesem Grunde spiele ich gerne auch in kleinerem Rahmen – oft finde ich hier sogar mehr Enthusiasmus für die Kunst als bei den verwöhnten Großstädtern.
„Freie Presse“: Wo überall spielten Sie in diesem Jahr schon und in diesem Jahr noch?
Bruns: Ich reise ja viel herum und möchte manchmal auch lieber mehr zu Hause sein. Viele meiner Erlebnisse sind aber natürlich sehr, sehr reizvoll. Erwähnen möchte ich neben zwei Reisen in die Türkei im September und Dezember, dort ist das Niveau der klassischen Musikinterpretation erstaunlich hoch, eine Konzertwoche in New York im November. Dort gebe ich vier Sonatenabende und habe eine Tournee mit dem sehr engagierten jungen Leipziger Mendelssohn-Kammerorchester im Oktober. Neben dem Cellospielen werde ich auch das Orchester dirigieren. Eine relativ neue und spannende Erfahrung für mich.
- Freie Presse Chemnitz, 17.08.2005
- Schloss-Sanierung geht voran
- Waldenburg. 100.000 Euro fehlen dem Waldenburger Verein ARTIS CAUSA, um die Orgel in der Kapelle des Schlosses Waldenburg zu sanieren. Der Verein hatte bereits einen Eigenanteil beigesteuert, mit dem die 2,1 Millionen teure Sanierung des gesamten Schlosses möglich wird. Zwei Monate nach Beginn der Arbeiten bietet die Kapelle einen überraschenden Anblick. Die zu DDR-Zeiten eingebaute, meterdicke Decke, die vor den Strahlen in der zum Röntgenraum umfunktionierten Schlosskirche schützen sollte, ist inzwischen fachgerecht abgebaut worden. Bei den Außenarbeiten wird auf Tempo gedrückt. Die Trockenlegung von Nord- und Ostflügel muss bis Monatsende abgeschlossen sein, um dann mit der Instandsetzung der Fassade beginnen zu können. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 11.08.2005
- Geld noch längst nicht beisammen
Verein ARTIS CAUSA braucht 100.000 Euro für Orgelsanierung – Eigenanteil für die Kapellsanierung bereits aufgebracht
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. Den 80.000 Euro betragenden Eigenanteil des Landkreises für die Restaurierung der Kapelle von Schloss Waldenburg hat der Verein ARTIS CAUSA bereitgestellt. „Und auch längst an den Landkreis überwiesen“, sagt Tobias Teumer, der Vereinsvorsitzende.
Zwei Monate nach dem Sanierungsbeginn biete die Kapelle einen völlig überraschenden Anblick, so Teumer. Die in DDR Zeiten eingebaute meterdicke Decke, die vor den Strahlen in der zum Röntgenraum umfunktionierten Schlosskirche schützen sollte, ist unter den Augen der Denkmalschützer fachgerecht demontiert worden.
In dieser Woche beginnen die Bauleute damit, Estrich aufzuziehen. „Danach wird eine Fußbodenheizung installiert. Darauf kommen Fußbodenplatten aus Solnhofer Kalkstein mit Schieferbändern“, erklärt Teumer die folgenden Sanierungsschritte. Alle Sandsteinteile wie Säulen und das klassische Kreuzgewölbe werden gereinigt und ergänzt.
„Der Denkmalschutz der DDR hat peinlicht darauf geachtet, dass alle Ausbauten in den Zeiten, als die Kapelle Teil des im Schloss eingerichteten Krankenhauses war, aufbewahrt und so behandelt wurden, dass alles wieder an seinen Platz kommen wird. Selbst die abgebauten Teile der Empore sind noch vorhanden“, lobt Teumer. Auch die Originalfenster sind noch da.
Die Kapelle erhält auch wieder eine Orgel. Zwar ist es nicht mehr das Originalinstrument. „Aber es ist eine aus dem gleichen Entstehungsjahr und vom königlichen Hoflieferanten
Jahn & Sohn, der auch die Kapellenorgel einst gebaut hat“, so Teumer. Der Verein ARTIS CAUSA hat das Instrument vom Zwickauer Klinikum erworben. „Noch wissen wir nicht, wie wir die Restaurierung finanzieren sollen. Teumer geht davon aus, dass sich die Kosten auf 100.000 Euro belaufen werden. Da keine Aussicht auf Förderung bestehe, müsste die Summe komplett aufgebracht werden. „Es wird schwierig, noch einmal so viel Geld zusammenzubringen.“ Aber offenbar nicht unmöglich. Immerhin habe der Verein ins Auge gefasst, dass im nächsten Jahr die Kapelle nach sechs Jahrzehnten in ihrer einstigen Pracht wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist. Zum Eröffnungskonzert soll auch die orgel erklingen.
Sechs Handwerksbetriebe haben noch auf Monate Arbeit. So ist die Firma Tauscher Naturstein aus Lichtenstein mit den Steinmetzarbeiten und das Unternehmen Vogel Naturstein und Denkmalpfleger aus Roitzschen mit Plattenverlegearbeiten beauftragt.
Die Außenarbeiten am Schloss erweisen sich als schwierig. Die Trockenlegung des Nord- und
Ostflügels muss unbedingt bis Monatsende abgeschlossen sein. Denn die Gerüstbauer stehen schon Gewehr bei Fuß. Damit die Dach- und Fassadenarbeiten, die Aufträge sind vergeben, beginnen können, müssen die Gerüste und ein das Schloss überragendes Kassettendach spätestens ab September stehen. Das Regenwetter erschwert die Arbeiten. Immer wieder füllen sich die bis zu zweieinhalb Meter tiefen und bis unter die Decke des Untergeschosses reichenden Ausschachtungen mit Regenwasser.
- Freie Presse Chemnitz, 09.08.2005
- Nach Rundgang zum Liederabend
- Waldenburg. Dem am Sonntag um 17 Uhr im Waldenburger Schloss beginnenden Liederabend geht um 16 Uhr eine kostenlose Führung voraus. In einem der Schlossgemächer, dem chinesischen Zimmer, sind derzeit zwei Restauratorinnen zu Gange, um die Seidentapeten für die Nachwelt zu retten. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 06.07.2005
- Konzert im Blauen Saal
- Waldenburg. (AMM). Im Blauen Saal von Schloss Waldenburg findet am Sonntag, um
17.00 Uhr, ein Konzert statt. Kai Vogler, Erster Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle Dresden, und Roglit Ishay , Klavier, musizieren Werke von Mozart, Debussy, Webern und Beethoven. Für interessierte Konzertbesucher besteht wieder die Möglichkeit ab 16.00 Uhr an einer kostenlosen Schlossführung teilzunehmen.
- Sachsenblick, 25.06.2005
- Vor dem Konzert Schlossführung
- Waldenburg. Kai Vogler, Erster Konzertmeister der Sächsischen Staatskapelle Dresden, und Roglit Ishay, Klavier, musizieren heute im Blauen Saal Werke von Mozart, Debussy, Weber
Und Beethoven. Für die Konzertbesucher besteht außerdem die Möglichkeit, ab 16.00 Uhr an einer kostenlosen Führung durch das Waldenburger Schloss teilzunehmen. (DOG)
- Freie Presse Chemnitz, 25.06.2005
- Festival rückt Cello in den Mittelpunkt
Meisterkurse bei Anner Bylsma sehr gefragt
- VON JÖRG HÖBALD
Waldenburg. Am späten Sonntagvormittag hatten sich 70 Gäste zum Abschlusskonzert des zweiten Shafran-Festivals im Blauen Saal von Schloss Waldenburg eingefunden. Dabei war mehr als ein Viertel der Besucher im Alter unter 30 Jahren. Unter dem Fachpublikum befanden sich auch Gäste aus Österreich und Tschechien.
Zur ungewöhnlichen Aufführungszeit ließen Peter Bruns (Cello) und Bach-Preisträger Frank Gutschmidt (Klavier) die Sonate F-Dur op. 5 Nr. 1, die Sonate C-Dur op. 102 Nr. 1 und die Sonate D-Dur op.102 Nr. 2 von Ludwig van Beethoven (1770-1827) erklingen. Hinzu kamen Beethovens zwölf Variationen über das Thema „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“. Die Interpretation der Werke des großen Komponisten stand schon am Freitag im Mittelpunkt des ersten Festivalkonzerts, mit dem auch das Wirken des Leningrader Cellisten Daniil Shafran gewürdigt wurde. Solisten waren auch hier Bruns und Gutschmidt. Peter Bruns ist Professor an der Musikhochschule in Dresden und nimmt gleichzeitig das Ehrenamt des künstlerischen Leiters im Waldenburger Verein ARTIS CAUSA wahr. Der Pianist Frank Gutschmidt ist Preisträger einer ganzen Reihe anerkannter Interpretenwettbewerbe.
Sehr zufrieden zeigte sich der Vereinsvorsitzende Tobias Teumer mit dem Erfolg des Festivals und des dazugehörigen Meisterkurses. „Am Freitagnachmittag war der Blaue Saal ausverkauft, einige Gäste waren extra aus Dresden angereist. Das muss man in der Provinz erst einmal hinbekommen“, so der selbstbewusste Student der Rechtswissenschaften, Kunstgeschichte und Musikwissenschaften. Nach seinen Worten gab es auch viele unter den Musikstudenten, welche die Veranstaltungen des Meisterkurses in Waldenburg schon zum zweiten Mal nutzen. „Die Nachfrage war so groß, dass der berühmte niederlländische Cellist Anner Bylsma aus Amsterdam am Samstag mehr Unterricht als geplant geben musste. Am Abend fand sich aber auch Zeit, die Aufzeichnungen von Konzerten Shafrans anzusehen“, berichtet Teumer.
- Freie Presse Chemnitz, 21.06.2005
- Shafran-Festival auf Schloss Waldenburg
- Waldenburg. Der Waldenburger Verein ARTIS CAUSA ist Gastgeber des 2.Shafran-Festivals auf Schloss Waldenburg, das gestern Nachmittag mit dem ersten Teil des Beethoven- Konzertes eröffnet wurde. Der künstlerische Leiter des Festivals, Peter Brunns, lädt morgen um 11 Uhr zum 2.Teil ein. Es erklingen sämtliche Werke Beethovens für Cello & Klavier. Begleitet wird er vom Bach-Preisträger Frank Gutschmidt. Außerdem hält Anner Bylsma heute öffentliche Meisterkurse und Vorträge im Barockcellospiel. (DG/DOG)
- Freie Presse Chemnitz, 18.06.2005
- Cellisten fürstlich versorgt
Heute bis Sonntag internationale Gäste beim Shafran Festival im Schloss Waldenburg
- VON DORIS GEY
Waldenburg. Für die Konzerte im Blauen Saal des Waldenburger Schlosses (heute und am Sonntag) hat der Verein ARTIS CAUSA (zu deutsch: um der Kunst Willen) extra einen Flügel aus Dresden kommen lassen, einen „Bechstein“. Diese Qualität sei man dem Pianisten Frank Gutschmidt und natürlich dem Publikum schuldig, unterstreicht der Vorsitzende des Vereins, Tobias Teumer, im Gespräch mit der „Freien Presse“.
Auch die Musikanlage, die für das dreitägige Shafran-Festival im Gelben Saal der ehemaligen fürstlichen Residenz installiert wurde, sei die Feinste, die es derzeit auf dem Audiomarkt gebe. Somit werden den internationalen Gästen die besten Arbeitsbedingungen im fürstlichen Ambiente zur Verfügung stehen. Musikstudenten aus Italien, den Niederlanden und Österreich wählten für dieses Wochenende das sächsische Schloss, um die Kunst des Cellospiels zu vervollkommnen. Dafür hat der Verein ARTIS CAUSA keinen Geringeren als den Grandseigneur des Barockcellos, Anner Bylsma, eingeladen. „Seit vielen Jahren gehört Bylsma zu den Schlüsselfiguren der historischen Aufführungspraxis und ist ein neugieriger Querdenker geblieben“, stellt ihm Peter Bruns, als einer der führenden deutschen Cellisten, beste Zeugnisse aus. Somit dürfen sich die Studenten auf einen Lehrmeister freuen, der für seltenes Repertoire und neue interpretatorische Ansätze stets aufgeschlossenen ist. Doch willkommen, an den Meisterkursen, Vorträgen und Konzerten teilzunehmen, sind nicht nur die professionellen Musiker, möchte Tobias Teumer die Liebhaber klassischer Musik ermuntern, an der schöpferischen Atmosphäre im Waldenburger Schloss teilzuhaben. So können sie beispielsweise bei den Meisterkursen miterleben, wie ein Musikstück erarbeitet wird Darüber hinaus bietet der Gelbe Saal Möglichkeiten, Filme über berühmte Musikschaffende anzuschauen, so unter anderem einen Film über das Leben des Leningrader Cellisten Daniil Shafran.
Im Zeichen Ludwig van Beethovens stehen die beiden Konzerte, mit denen das Festival eröffnet und beschlossen wird. Zum heutigen Eröffnungskonzert um 14.30 Uhr bringen Peter Brunns (Cello) und Frank Gutschmidt (Klavier) sämtliche Werke für Violoncello & Klavier (Teil 1) zu Gehör. Mit dem zweiten Teil klingt das Festival am Sonntagvormittag (ab 11 Uhr) aus.
PROGRAMM
Heute, 14.30 Uhr: Eröffnungskonzert, 17 Uhr Meisterkurs, 17 Uhr Anner Bylsma (Bach, Boccherini); Morgen, 10Uhr: Meisterkurs, 17 Uhr: Vortrag Bach, 19.30: Film über das Leben Daniil Shafrans; Sonntag 11Uhr: Abschlusskonzert Ludwig van Beethoven, Teil II.
- Freie Presse Chemnitz, 17.06.2005
- Shafran-Festival auf Schloss Waldenburg
- Waldenburg. Der Waldenburger Verein ARTIS CAUSA e.V. präsentiert vom 17. bis 19. Juni das 2. Shafran-Festival auf Schloss Waldenburg. Der künstlerische Leiter des Festivals, Peter Bruns, spielt in zwei Konzerten – am 17. Juni, 14.30 Uhr und 19. Juni, 11 Uhr - sämtliche Werke Beethovens für Cello & Klavier. Begleitet wird er vom Bach-Preisträger Frank Gutschmidt. Außerdem hält Anner Bylsma, die Legende des Barockcellospiels, am 17. und 18. Juni öffentliche Meisterkurse und Vorträge. „Das Festival soll junge Musiker ermutigen, ihren eignen Stil zu finden“, sagt der Vereinsvorsitzende Tobias Teumer.
(DG)
- Freie Presse Chemnitz, 14.06.2005
- Erst schauen, dann hören
- Waldenburg. Eine kostenlose Führung durch das Waldenburger Schloss ist Auftakt für den morgen [Sonntag] um 17 Uhr beginnenden Erich-Kästner-Abend. Er findet in der Schlossbibliothek statt. Akteure der literarisch-musikalischen Revue sind Schauspieler Jörg Schade und Pianistin Annegret Kuttner. Die Führung ist eine Stunde vor Beginn des Programms. Veranstalter ist der Waldenburger Verein ARTIS CAUSA. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 28.05.2005
- Kästner in Schlossbibliothek Waldenburg
- „Wer nie sein Herz im Spiegel sah“ ist die Veranstaltung überschrieben, die [am Sonntag] um 17 Uhr im Schloss Waldenburg stattfindet. Der Kunstverein ARTIS CAUSA lädt zu einer Erich-Kästner-Revue mit Jörg Schade und Annegret Kuttner ein.
Die Veranstaltung findet in der wieder mit wertvollen Büchern gefüllten Schlossbibliothek statt. Kartenvorbestellung ist unter der Nummer 037608 21509 möglich. (MSC)
- Freie Presse Waldenburg, 24.05.2005
- Barockmusik der Fürstlichen Capelle als gilt Konzertereignis
Junge Musiker aus verschiedenen Ländern spielten am Wochenende
- VON JÖRG HÖBALD
Waldenburg. Bei mehr als 100 Gästen zum Konzert der Fürstlich Schönburgischen Capelle
reichten die Plätze im Blauen Saal des Schlosses Waldenburg kaum noch aus.
„Die jungen Leute habe ich schon einmal gehört. Es klingt so unverbraucht, wie sie zusammen spielen. Da habe ich mir gleich vorgenommen, wieder hinzugehen“, schwärmte Erika Müller aus Oberwinkel schon vor dem musikalischen Ereignis. Maritta und Siegfried Hamm aus Lichtenstein waren durch die „Freie Presse“ auf den besonderen Nachmittag neugierig geworden.
Familie Fröhlich aus Meerane gehört dagegen schon regelmäßig zu Gästen der Veranstaltungen im Schloss Waldenburg. Schließlich bringen die vom Kunstverein ARTIS CAUSA organisierten Konzerte nicht nur wieder etwas Glanz in den Prachtbau. Vielmehr ziehen sie zunehmend Musikfreunde aus der gesamten Region in der warmen Jahreszeit nach Waldenburg. Am Samstag standen zunächst die Sonate e-Moll und das Concerto g-Dur von Georg Philipp Telemann sowie die Sonata No.2 von Dario Castello auf dem Programm. Höhepunkt war die Aufführung der „Vier Jahreszeiten“ aus der Feder von Antonio Vivaldi (1648-1741) durch die sieben Künstlerinnen und Künstler der Fürstlich Schönburgischen Capelle.
Vivaldis barocke Melodien hatten auch Petra Feuerhack und Thomas Bartlewski aus Claußnitz bei Chemnitz extra nach Waldenburg geführt. „Diese Musik ist gerade der richtige Ausgleich nach einer langen Arbeitswoche“, meint Feuerhack als bekennender Vivaldi-Fan. Sie hatte über Mundpropaganda davon erfahren, dass sich im Waldenburger Schloss wieder etwas in Sachen Barockmusik regt. „Doch es war nicht einfach, Karten reservieren zu lassen. Im Tourismusamt der Stadt wusste man die Telefonnummer nicht genau. Am Ende hat es zum Glück geklappt“, freut sich Feuerhack.
„Wer nie sein Herz im Spiegel sah“ heißt es am 29. Mai um 17. Uhr im Schloss. Der Verein ARTIS CAUSA lädt zu einer Erich-Kästner-Revue mit Jörg Schade und Annegret Kuttner ein.
- Freie Presse Chemnitz, 23.05.2005
- Wenn die Bratsche mit dem Cembalo …
Nachwuchs bei Musikern der Schönburgischen Capelle – International besetztes Barockorchester morgen im Schloss – Vier echte Schwaben leben im Ortsteil Schwaben
- VON MONIKA SCHIRIOT
Schwaben/Waldenburg. Wenn morgen im Blauen Saal Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ erklingen und rund um das Schloss in Park alles frühlingshaft blüht, dann werden auch Kate Fawcett und Martin Perkins aus Birmingham die kleinen Strapazen ihrer Anreise vergessen haben. Beide gehören dem international besetzten Ensemble der Fürstlich Schönburgischen Capelle an. Die spielt morgen um 17 Uhr auf Schloss Waldenburg Werke von Telemann und Vivaldi.
Die Engländerin Kate Fawcett, die die Bratsche spielt, und Martin Perkins, (Cembalo), kommen mit der Österreicherin Barbara Reiter, dem in Holland lebenden Jan Staude sowie dem Iren James O` Toole wenigstens einmal im Jahr auf Einladung des Waldenburger Kunstvereins ARTIS CAUSA zu einem Konzert an die Mulde. Hier hat sich in der Nachfolge der einstigen Hofcapelle der Schönburgischen Herrschaft dieses Ensemble gebildet.
Die Musiker lernten sich im Barockorchester der Europäischen Union 2001 kennen und musizieren auf historischen Instrumenten des 17. und 18. Jahrhunderts. Und „Bratsche und Cembalo bekommen ein Kind“, erklärt Tobias Teumer, Vorsitzender des Kunstvereins ARTIS CAUSA, die möglicherweise leichten Strapazen nicht nur bei der Anreise. Sofort nach dem Konzert muss noch des nachts das Cembalo nach Burg Stein gebracht werden, wo ein zweites Konzert stattfindet. Dann geht die Reise weiter nach Berlin. Dort geben die jungen Musiker der Geigerin des Ensembles, Christiane Gagelmann, ein Extrakonzert, wenn sie ihr zweites Examen auf der Barockvioline an der Kunsthochschule Berlin besteht.
Quasi als erstes Prüfungskollegium könnte morgen das Waldenburger Publikum per Applaus schon eine Prüfungsnote vergeben. Denn Vivaldi steht auch als Prüfungsthema am Montag an. Die studierte (für moderne Geige erfolgreich schon vor Jahren) Geigerin wohnt übrigens mit ihrem Ehemann Jens seit einiger Zeit im Waldenburger Ortsteil Schwaben. Da sie und ihr Mann, er ist Solopauker in der Chemnitzer Philharmonie, als echte Schwaben aus dem Land Baden-Württemberg sich in einem alten Bauernhaus in Schwaben niedergelassen haben, könnte vielleicht einmal, mit den sieben Schwaben zu rechnen sein. Das meint mit dem ihm eigenen Humor Tobias Teumer, der als Vereinsvorsitzender von ARTIS CAUSA auch hin und wieder in Schwaben den Gagelmannschen Nachwuchs, die Zwillinge Lilith und Jacob betreut.
Das gleiche Konzert der unter der Schirmherrschaft von Alfred Prinz von Schönburg –Hartenstein stehenden Capelle, erklingt am Sonntag auf Burg Stein. Für die jungen Musiker sind die Auftritte in Waldenburg und auf Burg Stein Höhepunkt in ihrem Konzertleben. Nach ihrem vorjährigen Auftritt waren sie übereinstimmend der Meinung. Das Publikum hier ist nicht auf Schicki-Micki aus, geht nicht ins Konzert, weil es schick ist, sondern kommt wegen der Musik und weiß Können zu schätzen.
Mehr über die Fürstlich Schönburgsche Capelle erfahren Sie hier...
- Freie Presse Chemnitz, 20.05.2005
- Neue Konzertsaison des Vereins beginnt
- Waldenburg. Mit dem Bachpreisträger Frank Gutschmidt, der am 24. April um 17 Uhr im Blauen Saal Bachs Goldberg-Variationen spielt, wird die Saison der Kammerkonzerte im Schloss Waldenburg eröffnet. Veranstalter der musikalischen Reihe ist Kunstverein
ARTIS CAUSA. Nicht nur Konzerte gehören zu dem bis Oktober dauernden Programm. So wird am 29. Mai in die wieder zugängliche Schloss-Bibliothek zu einem Erich-Kästner-Abend mit dem Schauspieler Jörg Schade und der Pianistin Annegret Kuttner eingeladen.
Mit dem 2. Shafran-Festival im Juni will der Verein eine Veranstaltung etablieren, die für den Cellisten-Nachwuchs gedacht ist. Schon beim vorjährigen Auftakt kamen Cellospieler aus vielen Ländern, um bei prominenten Künstlern in Meisterkursen zu lernen. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 18.04.2005
- Sanierung der Kapelle beginnt
- Waldenburg. Die Sanierung der Kapelle von Schloss Waldenburg soll bereits in diesem Monat beginnen. Das teilte Tobias Teumer, Vorsitzender des Kunstvereins ARTIS CAUSA mit. Die Auftragsvergabe durch den zuständigen Ausschuss des Kreistages erfolgt laut Teumer Mitte April. Die Arbeiten an der Kapelle, die in den Jahren, als das Schloss die Lungenklinik beherbergte, Röntgenraum gewesen war, sind der Beginn einer großzügigen Sanierung des Schlosses der Muldenstadt. Nach der Auftragsvergabe Mitte des Monats sei die Planung der dringenden Dachsanierung an der Reihe. Während Kreis und Stadt sich um die Schlosssanierung kümmern, will der Verein die Rekonstruktion einer jüngst erworbenen Orgel ermöglichen. Die soll ihren Platz in der Kapelle finden. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 04.04.2005
- Konzert im Blauen Saal - eine Veranstaltung des Vereins "ARTIS CAUSA" e.V.
- Wieder ist es dem Vorsitzenden des Vereins ARTIS CAUSA, Tobias Teumer, gelungen, mit Ariadne Daskalakis, Violine und Sebastian Gottschick, Viola, am 18. September ein Konzert der ganz besonderen Art im Schloss Waldenburg zu veranstalten. Mit Werken von Pleyel, Ligeti, Halvorses, Bach und Mozart wurde hier im Duett wie auch solistisch ein starkes und zugleich gefühlvolles Spiel dargebracht, das das Publikum in etlichen Passagen quasi den Atem anhalten ließ. Unter den Gästen befanden sich viele Mitglieder der Kulturstiftung der Bundesländer von denen einer seinem Nachbarn zuraunte: "Da muss man in München lange suchen, um so etwas zu erleben."
- Meeraner Blatt (www.meeranerblatt.de), 10.10.2004
- Das Ende der traurigen Leere
Die Regale der Bibliothek in Schloss Waldenburg sind wieder Klassiker gefüllt – Heute Konzert und Vertragsunterzeichnung
- Von Johannes Fischer
Waldenburg. “Was wär ich ohne dich, Freund Publikum! All mein Empfinden Selbstgespräch, all meine Freude stumm.“
Als hätte Johann Wolfgang Goethe es geahnt. 1947 trugen Sowjetsoldaten Dutzende Bücherkisten aus Schloss Waldenburg. Aus den Schriften der großen Dichter und Denker – darunter Goethe, Schiller und Herder – wurde Kriegsbeute. Danach stand die Bibliothek des Fürsten Günter von Schönburg - Waldenburg jahrzehntelang leer. Nun hat das Schweigen der großen Geister ein Ende. Die Schränke der altehrwürdigen Bibliothek wurden in den vergangenen Wochen von dem Kunst- und Kulturverein ARRIS CAUSA wieder gefüllt, unter anderem mit frühen Ausgaben der Klassiker aus dem 18., 19. und frühen 20.Jahrhundert. Es handelt sich dabei um eine Dauerleihgabe der Ratsbibliothek Zwickau. Heute wird die Neubelebung mit Bratsche und Violine in einem kleinen, aber öffentlichen Konzert ab 17 Uhr gefeiert. In der Pause unterzeichnen Vertreter von ARTIS CAUSA und der Zwickauer Bibliothek den Leihvertrag.
Drei Tage lang hatte der Vorsitzende von ARTIS CAUSA, Tobias Teumer, im Depot der Zwickauer Ratsschulbibliothek gestöbert, um sich eine Sammlung zusammenzustellen, die in etwa der des Fürsten von Schönburg – Waldenburg entspricht. 150 Kisten mit fast 6000 Büchern packte er voll und brachte sie nach Waldenburg, wo er sie in die verglasten und staubsicheren Regale sortierte. „Dabei musste ich aufpassen, nicht überall reinzugucken. Sonst wäre ich nie fertig geworden.“ Nun ist er zufrieden, „Kaum etwas ist trauriger als leere Bücherregale.“ So bald die Schriften katalogisiert sind, soll die Sammlung für wissenschaftliche Zweck frei gegeben werden.
Mit der Bibliothek bekommt das Schloss Waldenburg, das heute im Besitz des Landkreises Chemnitzer Land ist, auch ein Stück Identität zurück. Denn vor der sowjetischen Besetzung fand in den Räumen des 6500 Quadratmeter großen Gebäudes ein reges und der breiten Öffentlichkeit zugängliches Kulturleben statt. Der Hausherr, Fürst Günther von Schönburg – Waldenburg, veranstaltete Konzerte und Vorträge im Schloss und Freilichtaufführungen im benachbarten Grünfelder Park. Den Nationalsozialismus lehnte er aus tiefstem Herzen ab. Dennoch wurde er nach 1945 interniert. Ihm gelang die Flucht in den Westsektor, lebte dann vorübergehend in den USA und starb 1960 im Alter von 72 Jahren in Salzburg.
Der Verein ARTIS CAUSA, der die Bibliothek einrichtete, sieht sich der Tradition der Grafen verpflichtet. Teumer: „Die kosmopolitische Lebensauffassung, die der letzte Eigentümer des Schlosses Waldenburg entgegen dem damaligen Zeitgeist bis 1945 pflegte, ist ein schöner und verpflichtender Anknüpfungspunkt.“
- Freie Presse Chemnitz, 18.09.2004
- 6000 Bücher in den Regalen
- Zwar weniger Bücher als ursprünglich angenommen füllen die Regale der fürstlichen Bibliothek im Schloss Waldenburg. „Wir haben meterweise die Buchbestände von der Zwickauer Ratsschulbibliothek als Dauerleihgabe übernommen und erst geschätzt und später gezählt, wieviel Exemplare es eigentlich sind“, erklärt der Tobias Teumer, Vorsitzender des Kunstvereins ARTIS CAUSA. Er hatte erst von 12.000 Bänden gesprochen, musste jetzt jedoch seine vorherige Angabe erheblich korrigieren und spricht von gut 6000 Büchern. Die nach fast sechs Jahrzehnten wieder mit Lesestoff gefüllte Bibliothek, die ursprünglich von Fürsten Günter hier gesammelten Bücher sind als Reparationsleistung Richtung Russland abtransportiert worden, fand großes Publikumsinteresse, als sie erstmals zum Tag des Denkmals öffentlich vorgestellt worden war.
Tobias Teumer zeigt den ersten Besuchern das größte (Lutherbibel von 1729) und das kleinste (lateinische Texte aus dem 18. Jahrhundert) Buch der Sammlung. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 16.09.2004
- Konzert im Blauen Saal
- Waldenburg. Im Schloss Waldenburg erklingt am Sonnabend um 17 Uhr ein Konzert mit Werken von Bach, Mozart und Pleyel. Es musizieren Ariadne Daskalakis, Violine, und Sebastian Gottschick, Viola. Die beiden Musiker waren bereit, kurzfristig für das Konzert des Petersen-Quartetts einzuspringen, welche aus Krankheitsgründen nicht spielen kann. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 13.09.2004
- Leere Regale wieder mit Büchern gefüllt
- Waldenburg. Das Schloss Waldenburg hat wieder eine Bibliothek. Besucher konnten sie gestern zum Tag des Denkmals erstmals besichtigen. Die etwa 6000 Bücher – darunter etliche Raritäten – sind eine Dauerleihgabe der Zwickauer Ratsschulbibliothek. Die Schriften stammen aus dem 18. bis frühen 20. Jahrhundert. „Der Bestand entspricht in weiten Teilen der früheren Sammlung“, erklärte der Vorsitzende des Kunst und Kulturvereins ARTIS CAUSA, Tobias Teumer. Die Einrichtung der Bibliothek geht auf eine Initiative dieses Vereins zurück.
Die ursprüngliche Schlossbibliothek wurde 1947 Richtung Russland abtransportiert und gilt als verschollen. Seitdem standen die Bücherregale leer. Die jetzige Sammlung könne für Forschungszwecke genutzt werden, sagte Teumer. (fis)
Mehr über die Schlossbibliothek finden Sie hier...
- Freie Presse Chemnitz, 13.09.2004
- Ende gut, alles gut
Mit einem überzeugenden Konzert der „Fürstlich Schönburgischen Capelle“ wurde die Reihe der Pirnaer Abendmusiken beendet.
- Von Hans Peter Altmann
Es waren neun Konzerte. Seit Anfang Juli lud die Marienkirche Pirna allwöchentlich zu einer „Pirnaer Abendmusik“ ein. Wie schon seit Jahren war die Publikumsresonanz erfreulich, im Durchschnitt wurden die Konzerte von 150 Pirnaern und Touristen besucht. Das Angebot reichte vom größeren Ensemble bis zu den Soloabenden von Organisten. Hatte das Dresdner Jugend-Sinfonieorchester die Folge eröffnet, so war es jetzt die „Fürstlich Schönburgische Capelle, die den Reigen beschloss.
Es handelt sich um eine Vereinigung von sechs Künstlern, die auf dem Gebiet der Interpretation alter Musik auf internationalem Terrain Erfahrungen sammelten – Studien bei Fachleuten, Mitgliedschaft in prominenten Spezialensembles. Nun knüpfen sie unter Leitung des Engländers Martin Perkins an die Tradition an, die von Hugo III. von Schönburg (1581-1644) begründet wurde, als er auf Schloss Waldenburg eine Hofkapelle etablierte. Nun hat Dr. Alfred Prinz von Schönburg mit seiner Frau die Schirmherrschaft über das Ensemble übernommen.
Zwei Violinen, je eine Viola, Violoncello, Kontrabass und Orgel bilden die Gruppe, die sich als eine wahre Entdeckung erwies. Die jungen Mitglieder zeichnen sich durch Spielfreude, Akzentuierung und dynamische Flexibilität aus, was den dargebotenen Stücken eine großartige Lebendigkeit verleiht. Davon konnte man sich überzeugen, auch von der historischen Spielweise (Instrumente, Bogenführung), die jenen „alten“ Klang erzeugte, der der Barockzeit zu Eigen war.
Es ist den Gästen zu danken, dass sie über die bekannten Antonio Vivaldi, Georg Philipp Telemann oder Johann Sebastian Bach hinaus den Blick auf weniger geläufige Werke richteten. Da gab es den berühmten „Canon“ von Johann Georg Pachelbel (in seiner Eisenacher Zeit Freund von Johann Sebastians Vater), ergänzt durch eine locker gespielte Gigue. Der Italiener Biaggio Marini zählt zu den weniger gekannten Komponisten. Er war im 17. Jahrhundert vorwiegend in seiner Heimat tätig, aber auch kurzfristig in Düsseldorf.
Seinen Ruf als einen der bedeutendsten Kammermusikkomponisten seiner Zeit fand man in der Passacaglia opus 22 und der Echo-Sonate opus 8 bestätigt. Das Motivecho, später auch das der Tonwiederholungen, erfolgte von rechts und links aus den Höhen des Kirchenraumes, was der Wiedergabe besonderen Reiz verlieh.
Von Giovanni Battista Vitali (1632-90) erklang ein Capriccio, in dem die Vorzüge der Interpreten trefflich zu verfolgen waren: schöner Klang, sichere Virtuosität, Übereinstimmung in Ausdruck und Empfinden.
Wenn ich die Bratscherin Kate Fawcett (Studium in Oxford und Birmingham) hervorhebe, dann wegen der feinsinnigen, blühenden, am Ende gar eleganten Wiedergabe des Concerto G-Dur von Telemann, in dem ihre „Begleiter“ eine echte Partnerschaft boten. Die Zustimmung der Hörer wurde mit einer Corelli-Zugabe belohnt.
Mehr über die Fürstlich Schönburgsche Capelle erfahren Sie hier...
- Sächsische Zeitung Dresden, 08.09.2004
- Samt und Seide sind nicht für die Ewigkeit
Erste Fördermittel für dringende Arbeiten im Waldenburger Schloss-Verfall der Gobelins und Seidentapeten kann gestoppt werden
- VON CORNELIA KUNZE
UND MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. Dass Samt und Seide nicht für Ewigkeit gemacht sind, bedauern die Besucher bei jeder öffentlichen Führung durch Schloss Waldenburg. Edle textile Tapeten sind zu schützen. Nur von der Schwelle aus dürfen sie in das chinesische Speisezimmer und in den Gobelinsaal schauen. Und bald werden die Türen zu diesen beiden fürstlichen Gemächern ganz geschlossen.
Doch das nur für kurze Zeit. „Es soll mit der Restaurierung noch in diesem Herbst begonnen werden“, so Ilona Schilk, Pressesprecherin der Landkreisverwaltung. Laut Schilk ist der erst Fördermittelbescheid da. 15.000 Euro bewilligt das Regierungspräsidium und 10.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz dafür in Aussicht. Wenigstens 5000 Euro legt der Landkreis dazu. „Wir hoffen, damit wenigstens mit der Sicherung der Tapete im chinesischen Zimmer voranzukommen“, so Schilk.
Vor allem das Alter von weit über 200 Jahre ist Grund für den zunehmenden Verfall der textilen Wandbespannungen im chinesischen Speisezimmer. Seit der Landkreis nach dem missglückten Verkauf des Schlosses wieder Hausherr ist, würde er nach Möglichkeiten suchen, etwas dagegen zu tun. Jetzt endlich liege ein Konzept vor, wonach es Möglichkeiten gibt, den Verfallsprozess der Seidentapete ebenso wie den der wertvollen Gobelins wenigstens zu verlangsamen. Die Gobelins hatte das Fürstenpaar Anfang des vorigen Jahrhunderts aus französischem Kunstbesitz erworben. Diese Kunstwerke müssten dringend fachmännisch gereinigt werden.
„Ich bin heilfroh, dass es endlich los geht“, sagt Wolfgang Nitzsche vom Landesamt für Denkmalpflege. Dass es sich so lange hinzog, könne durchaus auch mit der ungewissen Zukunft des Schlosses in Zusammenhang stehen. „Vor zwei Jahren war der Regionalbeauftragte der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz so begeistert vom Schloss, dass man erwog, es zu kaufen. Allerdings forderte man ein durchdachtes Nutzungskonzept vom Landkreis. Das sollte auch seinen Segen von der Landesregierung bekommen“, erinnert sich Nitzsche. Nichts davon ist wahr geworden. Hinzu gekommen sei der Ärger über den Abriss des nach Historikerauffassung zum Schlosskomplex gehörenden Gebäudes am Amtsberg. Da hätte sich aus Groll über die Stadt die Stiftung zurückgezogen, so Nitzsche. Die Zusammenarbeit von Landratsamt und Landesdenkmalpflege sei gut. Nitzsche ist hoffnungsvoll, dass gemeinsam zum Nutzen des Schlosses noch so manches in Angriff genommen werden könne. Gut täte dem Schloss auch der rege Kunstverein Artis causa. Während sich wegen der notwendigen Arbeiten bald die Türen zum chinesischen Zimmer schließen, öffnen sich die der fürstlichen Bibliothek am Tag des offenen Denkmals. Mit 12.000 Bänden als Dauerleihgabe aus der Ratsschulbibliothek Zwickau sind die verwaisten Bücherregale vom Kunstverein ARTIS CAUSA wieder gefüllt worden.
Hier erfahren Sie mehr über die Schlossbibliothek.
- Freie Presse Chemnitz, 04.09.2004
- Paukenschlag
Abschluss der „Pirnaer Abendmusiken“
- Die Hinwendung zur Musik durch das Fürstenhaus der Schönburger ist seit dem 17.Jahrundert über Generationen hin zu verfolgen. Hugo III. (1581–1644) gründete auf Schloss Waldenburg ein Hoforchester. Später war es Otto Carl Friedrich Fürst von Schönburg (1758-1800), der die Tradition fortsetzte. Er musizierte selbst, war mit Anton Graff, Johann Christian Klengel, Johann Ladislaus Dussek, Heinrich von Kleist und Johann Wolfgang von Goethe bekannt. Sein Sohn Heinrich Eduard war Präsident des Vereins der Wiener Musikfreunde. Bis 1945 veranstalte Günter Fürst von Schönburg im Waldenburger Schloss etwa 300 Konzerte, bei denen Mitglieder der Sächsischen Staatskapelle oft zu Gast waren. Günter Ramin und Fritz Busch zählten zu den Freunden des Hauses. Zuvor hatte sich die Schwester, Sophie von Albanien, fördernd für Engelbert Humperdinck, Max Reger, Siegfried Wagner und George Enescu eingesetzt.
Im Jahre 2003 wurde die „Fürstlich Schönburgische Capelle“ ins Leben gerufen, eine Vereinigung von sechs Musikern (zwei Violinen, Viola Violoncello, Kontrabass und Orgel), deren Biographen sie allesamt als Kenner der Alten Musik ausweisen. Da gibt es Unterricht bei hervorragenden Spezialisten, Studien in Deutschland, Österreich, England den Niederlanden und den USA. Besonderes Augenmerk galt der Arbeit mit Barockinstrumenten.
Ein Konzert dieses Ensembles beendete die diesjährige Reihe der „Pirnaer Abendmusiken“, deren Organisator KMD Thomas Meyer wiederum eine sehr glückliche Hand hatte. Insgesamt 1330 Besucher sind zu verzeichnen. Das heißt, im Schnitt kann man für jedes der neun Konzerte 148 Gäste zählen. Dabei ging die Palette von vergnüglicher Sommerkost bis zu höchst anspruchsvollen Abenden, die insgesamt das Pirnaer Musikleben wesentlich beförderten.
Es musizierten Christiane Gagelmann und James O`Toole, Kate Fawcett, Barbara Reiter, Christian Staude und der Leiter Martin Perkins. Die Programmfolge der „Fürstlich Schönburgischen Capelle „ reichte vom Italiener Biaggio Marini (1597-1656) über Giovanni Battista Vitali (1632-1692) bis zu Pachelbel, Vivaldi, Telemann, Bach. Die Interpretationen waren geprägt von der Besonderheit der Klangerzeugung, einer Spielfreude, deren Schwung teils körperlich nachempfunden war, und der Umsetzung der Erfahrungen mit der Darbietung von Barockmusik. Dabei fesselten die Verinnerlichung in den langsamen Sätze ebenso wie die Eleganz und Lebendigkeit in Allegro und Presto.
Hans Peter Altmann
- Dresdner Neuste Nachrichten, 30.08.2004
- Schönburgische Capelle nimmt CD im Schloss auf
- Bibliothek mit 12.000 Büchern erweist sich als ideales Studio
Waldenburg. Ihr zweites Konzert in diesem Jahr gibt am Sonntag um 17 Uhr die Fürstlich Schönburgische Capelle im Blauen Saal des Schlosses Waldenburg.
Die aus Deutschland, England, Österreich und Holland kommenden sechs jungen Musiker, die sich aus einem gemeinsamen Jahr im Barockorchester der Europäischen Union kennen, haben im Schloss eine CD eingespielt mit den Kompositionen, die auch am Sonntag erklingen. Die Aufnahmen fanden in der Bibliothek statt. Der Waldenburger Kunstverein ARTIS CAUSA, der mit den Konzerten der Capelle die Musiktradition des Hauses Schönburg wiederbelebt, hatte für die CD mit Simon Neal einen Experten für historische Aufnahmepraxis nach Waldenburg geholt.
Auf der Suche nach einem passenden Raum, habe er die Schlossbibliothek entdeckt. Es zeigte sich, dass sie mit ihren gefüllten Regalen eine ideale Akustik habe, erzählt Tobias Teumer, der Vorsitzende des Kunstvereins ARTIS CAUSA.
Dass sich die Schlossbibliothek als Aufnahmestudio erwies, sei mehr als ein glücklicher Zufall.
Denn noch vor Wochen war sie nichts als ein zwar schöner, aber leerer Raum. Über Jahrzehnte war die Bibliothek, vor rund 80 Jahren von Fürst Günter eingerichtet, nur selten betreten worden. Die Bücher seien, so weiß Teumer, nach dem Zweiten Weltkrieg auf Befehl der sowjetischen Militäradministration als Beutegut in Richtung Russland abtransportiert worden.
Seit sich der Kunstverein darum bemühe, das Schloss wieder zu einem geistigen und kulturellen Zentrum im Schönburger Land zu machen, wollte man auch der Bibliothek das wiedergeben, was hierher gehört: Bücher. Der Verein sei mit der Ratsschulbibliothek Zwickau übereingekommen, aus deren historischen Beständen an die 12.000 Bände als Dauerleihgabe nach Waldenburg zu holen. „Wir haben ausgewählt, was aus der Zeit stammt, in der Fürst Günter seine Hausbücherei zusammenstellte, erzählt der Zwickauer Bibliotheksdirektor Lutz Mahnke. Zum Tag des offenen Denkmals werden auch die Bibliothekstüren geöffnet. Die CD sei da aber noch nicht fertig, bedauert Teumer. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 27.08.2004
- Israelische Pianistin konzertiert
- Waldenburg. Zu einem Konzert mit der israelischen Pianistin Roglit Ishay wird am Sonntag in den Blauen Saal des Schlosses Waldenburg eingeladen Bei dem 17 Uhr beginnenden Konzert erklingen Werke von Schumann und Schubert. Die international gefragte Solistin und Kammermusikerin hat neben Klavier in Boston auch Philosophie in ihrer Heimat studiert. Das Konzert veranstaltet der Waldenburger Kunstverein „ARTIS CAUSA“. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 16.07.2004
- Heiß geliebt, doch schwer verkäuflich
Trubel im Waldenburger Schloss von Mai bis September –
Heute vier Trauungen - Nächste Woche Shafran – Festival
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg [….]Weit gereist sein werden die Gäste, die spätestens nächsten Donnerstag hier eintreffen. aus Barcelona, London und Paris, aber auch aus vielen deutschen Städten reisen junge Musiker an, um Meisterkurse für Cellisten zu besuchen. Die Schirmherrschaft für das Shafranfestival, in Erinnerung an den russischen Cellisten Daniil Shafran vom Waldenburger Verein „ARTIS CAUSA“ veranstaltet, hat Wissenschaftsminister Matthias Rößler übernommen. Er wird des am Freitag 14 Uhr eröffnen. Anschließend gibt der von der englischen Königin zum Commander of the Order of the British Empire ernannte Cellist und Musikprofessor Steven Isserlis das Eröffnungskonzert. Er leitet wie auch der Dresdner Professor Peter Bruns die Meisterkurse.
Morgen in einer Woche gibt es ein gemeinsames Abschlusskonzert.
- Freie Presse Chemnitz, 07/2004
- Ein Hauch Bayreuth in Waldendburg
- Waldenburg. Zum Konzert für Horn und Klavier wird am Sonntag in Waldenburg der Solohornist des Bayreuther Festspielorchesters, Jochen Ubbelohde, erwartet. Werke von Beethoven und Hindemith stehen auf dem Programm des um 17 Uhr im Blauen Saal des Schlosses beginnenden Konzertes. Der 1974 in Karlsruhe geborene Ubbelohde ist, neben seinem Bayreuther Engagement, erster Solohornist bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Konzertkartenbestellungen nimmt die Waldenburger Buchhandlung Grigo (Tel. 037608/21509) entgegen. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 18.06.2004
- Ein Traum erfüllt sich für Reine
- Cellisten in Meisterkursen auf Schloss Waldenburg
VON DENNIS KITTLER
Waldenburg. Kurzer angenehmer Applaus hallt aus dem Blauen Saal des Waldenburger Schlosses, nach dem sich die Schwingung der letzten Cello-Saite im weiten Raum verflüchtigt hat. zufriedenes Gemurmel. Die meterhohe, schwere Flügeltür öffnet sich. Reine Hirano, gekleidet in eine rote Bluse, die langen schwarzen Haare zu einem Zopf gebunden, steht auf, nimmt ihr Cello, verlässt den Konzertraum.
Die zierliche Japanerin hat wie viele junge Musiker einen sehr langen Weg auf sich genommen, um an dem Shafran-Festival in Waldenburg teilzunehmen. Die Nachwuchsmusiker kamen aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus Spanien, Großbritannien und sogar aus Taiwan, um hier Meisterkurse zu besuchen.
Reine Hirano bereut keinen Augenblick, die lange Zugfahrt auf sich genommen auf haben. Sie lächelt glücklich, als wäre gerade einer ihrer größten Träume Wirklichkeit geworden. Sie, die seit ihrem dritten Lebensjahr Klavier, seit ihrem neunten Geburtstag Cello spielt, hat hier in Waldenburg ihr großes Idol, den englischen Cellisten Steven Isserlis getroffen, mit ihm gemeinsam eine gute Stunde gespielt und Hinweise von ihm bekommen. Sie hatte das Glück, eine der begehrten Meisterstunden von Isserlis zu erhalten. Die gibt der britische Cellist nur selten und es hier in Waldenburg aus „reinem Idealsimus“ tat so Tobias Teumer vom veranstaltenden Verein Artis causa.
Die Menschen strömen noch immer aus dem Saal, während Steven Isselis schon wieder in Eile ist, seine Sachen packt, weil er gleich aufbrechen muss, um seinen Flieger nach London zubekommen .
Der Traum der Japanerin Reine Hirano aus Tokio, 28 Jahre alt, seit zwei Jahren Studentin in Wien bei den Philharmonikern, hat sich trotz des kurzen Aufenthaltes des englischen Professors erfüllt. Dafür reiste sie von Wien nach Waldenburg und ist froh, dass ihr ausgerechnet hier diese Möglichkeit geboten worden ist „Es war eine große Chance für mich“, sagt Reine Hirano nach ihrer Übungsstunde, bei der nicht nur der englische Professor Isserlis zuhörte sondern noch viele andere Festivalteilnehmer mit im Saal saßen, um den prominenten Cellisten erleben zu können und um für das eigene Cello-Spiel einiges lernen zu können.
So wie Christian Hacker aus Essen. Der 24-Jährige hatte sich zwar auch um eine Meisterkurs-Stunde beworben, musste aber 15 anderen Nachwuchs-Musikern den Vortritt lassen. „Das Niveau der Studenten war so hoch, da ist das keine Schande“, sagte Hacker nach Reine Hira-nos Übungsstunde.
Vereinsvorsitzender Tobias Teumer und der Dresdner Professor Peter Bruns, ebenfalls Vereinsmitglied, haben Isserlis zum Shafran-Festival nach Waldenburg geholt. Die Veranstaltung, in Gedenken an den 1997 verstorbenen russischen Ausnahme-Cellisten Daniil Shafran veranstaltet, hat den Meisterkurs des Briten möglich gemacht. Was auch für den renommierten Dresdner Cellisten Peter Bruns „ein besonderes Ereignis“ war.
- Freie Presse Chemnitz, 14.06.2004
- Cello plus zehn
Peter Bruns gehört zu den führenden deutschen Cellisten / Er initiiert mit dem Shafran-Festival ein weiteres Jugendprojekt
- Von Bernd Klempnow
Wenn das Violoncello weint, kann auch das Publikum nur schwer an sich halten. Zu bewegend kann der warme Klang des Instruments anrühren. Wie wird es aber den Zuhörern gehen, wenn gar zehn Celli spielen und noch dazu das russische Lied „Nur nicht aus Liebe weinen“ wehmütig interpretieren?
Ein effektvolles Programm hat Peter Bruns für das bevorstehende letzte Konzert des diesjährigen Dresdner Cello-Zyklus` ausgesucht. Es bietet ausschließlich Werke von Bach bis Villa-Lobos für ein bis zehn dieser wunderbaren Instrumente.
Bruns, mehr denn je als einer der „führenden deutschen Cellisten“ geschätzt, spielt mit seinen Studenten, setzt sich manchmal auch an das zweite Pult. Doch auch da wird sein
Carlo–Tononi-Instrument die Schüler beflügeln - die 275 Jahre des Meister-Instruments sind hörbar schön. Nicht nur in Dresden wird das zu erleben sein. Eine kleine Tournee des berühmten Pädagogen und seines Teams schließt sich an.
Aufstiege im immer engeren Korsett
Seit sechs Jahren gibt es die Reihe. Peter Bruns initiierte sie, als er seine langjährige Stelle als Erster Konzertmeister der Staatskapelle aufgab und eine Professur an der Musikhochschule „Cal Maria von Weber“ antrat. Eine „Brücke zur Praxis“ für Studenten erhoffte sich der Künstler. In solistischen und Ensemble-Kammerabenden sollten die Schüler lernen, was die „etwas einseitig auf den Orchestermusiker ausgerichtete Hochschulausbildung“ nicht vermitteln konnte. Deshalb ist als Konzertort das Kulturrathaus bewusst außerhalb der Hochschule gewählt worden. Das Konzept ging auf. Außergewöhnlich frische Interpretationen und die mitunter selten gespielten Stücke machen die Reihe zum kleinen Juwel.
Jetzt startet Peter Bruns ein weiteres ungewöhnliches Projekt. Dieses dürfte mit dazu beitragen, dass Sachsen zu einer der wichtigen Cello-Regionen auch für den Nachwuchs in Deutschland avanciert. Exzellente Solisten wie Jan Vogler leben ja bereits hier zu Lande. In Schloss Waldenburg findet ab heute das erste Shafran Festival statt. Dieses soll mit Meisterkursen, Konzerten und Vorträgen an den legendären russischen Cellisten Daniil Sharan (1923-1997) erinnern, dessen eigenwillige, ausdrucksstarke Spielweise - wie Fachleute meinen – unerreicht sei. Dass Shafrans Name kaum bekannt ist, liegt daran, dass er fast keine Tourneen unternahm. Immerhin beginnt derzeit in England eine Renaissance mit Shafran-Aufnahmen. Fans schwören auf den so genanten „weißen Klang“, also ohne Vibrato und zitterndem Ton selbst bei ganz leisen Stellen, aber auch auf das jegliche Schemen negierende Spiel. Shafran hat technisch auf einem unglaublich hohen Niveau gearbeitet und wirkliche Interpretationen geleitstet“; sagt Peter Bruns. Und das wollten er und zwei weitere Große der Gegenwart, Steven Isserlis und Boris Pergmenschikow , mit dem Festival vermitteln, Pergamenschikow starb im April, das Festival findet trotzdem statt - vor allem dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Musikfreunde um den Verein Artis Causa Schloss Waldenburg. Erstaunlich ist es schon, dass es gelang, Stars für so ein nichtkommerzielles Fest zur gewinnen. Brunns und seine beiden Kollegen verband nicht nur eine tiefe Verehrung für Shafran, sondern eine pädagogische Erkenntnis. „Das Niveau der Cello-Ausbildung steigt und steigt. Vielleicht zwei Dutzend große Talente haben wir in Deutschland, aber kaum eine Persönlichkeit mit einer umwerfenden Bühnenpräsenz“, sagt Bruns. Die Wiederentdeckung von Shafran solle junge Leute ermutigen, auch nach Innen zu hören. Viele würden „auf Grund des immer größer werdenden Wissens über die Kompositionen und die historische Aufführungspraxis verklemmen und keine eigenen Interpretation mehr vertreten“.
Von der Legende lernen,
einfach frei zu sein
Die Resonanz auf das Festival nach der Ankündigung war enorm. Rund 60 Anmeldungen aus aller Welt gab es für die Meisterklassen .Nur 15 junge Cellisten erhalten die Chance. Aber die Stunden sind öffentlich, ebenso die Konzerte und die Diskussionen sowie Film- und Video-Vorführung mit teils erstmals gezeigten Aufnahmen; jeder ist willkommen.
Der Enthusiasmus von Peter Bruns rührt von einer Begegnung mit Daniiel Shafran her. Der Russe saß einst in der Jury, als der junge Deutsche beim Markneukirchner Wettbewerb den ersten Preis gewann. Nur, was bringt Shafran heute dem 41-jährigen, längst gestandenen und preisgekrönten Musiker? „Im Alltag mit dem Cello vergesse auch ich mitunter, worum es geht,“ meint Bruns. Die Aufnahmen und die Filme inspirieren – „nicht zur Kopie, aber zu einer anderen Einstellung, wieder freier und persönlicher zu spielen“.
Shafran Festival – vom 11. bis 13.Juni , Schlosse Waldenburg; Karten/ Tageskasse
WWW.SHAFRAN-FESTIVAL.DE
- Sächsische Zeitung, 11.06.2004
- „Schumi“ und die Legende auf dem Cello
Kunstverein veranstaltet Shafran-Festival im Waldenburger Schloss -
Zu Meisterkursen reisen Studenten vieler europäischer Musikschulen an
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. „Das ist, als käme Schumi mit einem weiteren Star der Formel-I-Elite zum Sachsenring, um dem Rennsportnachwuchs meisterliche Tipps zu geben“, sagt Tobias Teumer , Vorsitzender des Vereins Artis causa.
Wenn auch ziemlich gewagt, so ist der Vergleich so abwegig nicht. Schließlich kommt zu dem am Freitag 14 Uhr im Schloss Waldenburg beginnenden Shafran-Festival mit dem englischen Cellisten Steven Isserlis ein Musiker ins kleine Städtchen, der mit allen großen Dirigenten in den berühmtesten Konzertsälen der Welt aufgetreten ist. Isserlis, von der englischen Königin zum Commander of the Order of the Britisch Empire, ernannt, gibt 14.30 Uhr das Eröffnungskonzert im Blauen Saal. Der Engländer, berühmt dafür, dass er als Musiker alle konventionellen Grenzen überschreitet, leitet wie auch der jüngere, gleichwohl weltweit gefragte Dresdner Cellist Peter Bruns die Meisterkurse beim dreitätigen Festival.
Es wird veranstaltet zu Ehren des 1997 verstorbenen russischen Cellisten Daniil Shafran. auf ihn würde der Vergleich mit „Schumi“ weit aus besser passen, denn der als „Legende auf dem Cello“ berühmte Musiker hat in der ganzen Welt eine große Anhängerschaft. „Seine Technik, seine Interpretation waren so markant, dass es viele junge Musiker gibt, die ihn regelrecht verehren“ so Teumer.
Der Verein hatte denn auch die Meisterkurse europaweit ausgeschrieben. An die 50 Anmeldungen liegen vor. Musikstudenten nahezu aller 30 deutschen Hochschulen für Musik, aber auch Cellisten aus Barcelona, Paris, London und anderen europäischen Städten nehmen teil.
„Bei aller Freude über die große Resonanz, ein traurige Mitteilung erreichte uns dieser Tage“, so Teumer. Verstorben ist der Leningrader Professor Boris Pergamenschikov, einstiger Shafran-Schüler, der in begleitung der Tochter von Daniil Shafran nach Waldenburg kommen wollte. Nun hofft man, dass die Tochter Shafran wie zugesagt anreist und der Moskauer Musikwissenschaftler Diman Pirkolov noch rechtzeitig sein Visum bekommt.
Denn außer den Konzerten (Freitag 14.30 Uhr das Eröffnungskonzert mit Isserlis, Sonnabend 17.30 Uhr ein Gedenkkonzert für Pergamenschikov und Sonntag 11. Uhr Abschlusskonzert von Peter Bruns) sind auch die Meisterkurse öffentlich. Besucher willkommen sind auch an den langen Abenden im Gelben Saal des Schlosses. Da werden Filme gezeigt, CDs mit Aufnahmen von Shafran-Konzerten gespielt und der Moskauer Musikwissenschaftler wie der Dresdner Professeor Waldemar Bruns sind kundige Gesprächspartner.
„Manche haben einfach Freude daran, einmal zu erleben, wie sich Musiker ein Stück erarbeiten. Darum freuen wir uns, dass die beiden Professoren zugestimmt haben, die Meisterkurse auch öffentlich zu machen“, lädt Teumer nicht nur zu den Konzerten, sondern auch zu den Meisterkursen Publikum ein.
Gleich nach dem Eröffnungskonzert kommt von 17 bis 20 Uhr die Meisterklasse von Isserlis zusammen. Von 9 bis 13 Uhr trifft sich am Sonnabend der Meisterkurs von Peter Bruns. Zum Festival erscheint erstmalig eine deutschsprachige Biografie Daniil Shafrans.
- Freie Presse Chemnitz, 08.06.2004
- Heiß geliebt, doch schwer verkäuflich
- Trubel im Waldenburger Schloss von Mai bis September –
Heute vier Trauungen - Nächste Woche Shafran – Festival
VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg [….]Weit gereist sein werden die Gäste, die spätestens nächsten Donnerstag hier eintreffen. aus Barcelona, London und Paris, aber auch aus vielen deutschen Städten reisen junge Musiker an, um Meisterkurse für Cellisten zu besuchen. Die Schirmherrschaft für das Shafranfestival, in Erinnerung an den russischen Cellisten Daniil Shafran vom Waldenburger Verein „ARTIS CAUSA“ veranstaltet, hat Wissenschaftsminister Matthias Rößler übernommen. Er wird des am Freitag 14 Uhr eröffnen. Anschließend gibt der von der englischen Königin zum Commander of the Order of the British Empire ernannte Cellist und Musikprofessor Steven Isserlis das Eröffnungskonzert. Er leitet wie auch der Dresdner Professor Peter Bruns die Meisterkurse.
Morgen in einer Woche gibt es ein gemeinsames Abschlusskonzert.
- Freie Presse Chemnitz Juni 2004, 06/2004
- Kameras nach dem Konzert
Schönburgische Capelle spielt vor Beginn der Dreharbeiten im Schloss
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. Der rote Teppich für Ludwig XIV. ist schon ausgerollt. Die sündigen Betten für den Sonnenkönig und seine Mätressen stehen bereit. Am Sonntag zieht der Souverän, dem der Spruch „Der Staat, das bin ich“, nachgesagt wird, mit seinem Hofstaat ein. Schloss Waldenburg wird zu Versailles.
Genauer gesagt: Die Leipziger Produktionsfirma Le Vision dreht ab 22. Mai hier Szenen eines Films über den französischen König und seine Mätressen. All jene Szenen, die eigentlich in dem Palais vor den Toren von Paris spielen, werden in Waldenburg gedreht.
Weitere Drehorte dieses Films, dessen Fertigstellungstermin noch nicht fest steht, sind Rom und Instanbul.
Einen Tag bevor die Dreharbeiten beginnen, findet ein Konzert der Fürstlich Schönburgischen Capelle statt.
Am Sonnabend erklingt ab 17.00 Uhr im Blauen Saal neben Werken von Telemann und Castello als Hauptwerk des Konzerts „Die vier Jahreszeiten“ von Antonio Vivaldi. Neben der Solistin Christiane Gagelmann, Violine, die kürzlich ein 200 Jahre altes Fachwerkhaus in Schwaben bei Waldenburg bezogen hat, spielen junge Musiker aus England, den Niederlanden, Österreich und Deutschland.
- Freie Presse Chemnitz, 18.05.2004
- Edles Gestühl aus italienscher Werkstatt
Neumöblierung Blauer Saal – Vorbereitung Safran-Festival – Räume für Meisterkurs
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. Auf seidigem Kissen sitzend und den Duft französischen Kirschbaums in der Nase, werden am Sonntag die Gäste das Kammerkonzert genießen, zu dem der Verein ARTIS CAUSA ins Waldenburger Schloss einlädt. Dass gestern die ersten 53 der in einer italienischen Möbeltischlerei bestellten neuen Stühle für den Blauen Saal eintrafen, ist für Tobias Teumer, den Vereinsvorsitzenden, eine besondere Genugtuung.
Das erste Kammerkonzert des Vereins mit dieser Überraschung zu beginnen, das sei einfach schön, freut er sich. Aus feinem Seidenstoff, passend zu dem Blaugrau der Kassettendecke und im Holzton der Wandtäfelung ähnelnd, sind die Stühle von ihm in Auftrage geben worden. nachdem sich der Ende des vorigen Jahres gegründete Kunstverein darauf verständigte, das abgenutzte Mobiliar insbesondere des Kammerkonzertsaales nach und nach durch neues zu ersetzen, hat man offenbar einige Geldgeber gefunden.
nicht nur den Blauen Saal, der wieder so schön werden soll wie zu Zeiten des Fürsten Günter von Schönburg-Waldenburg, hat der Verein gleich nach seiner Gründung etwas unter seine Fittiche genommene.
Auch im Erdgeschossbereich sind schon einige Räume neu, wenn auch schlicht, möbliert
worden. Eine kleine Teeküche wurde eingerichtet und Übungszimmer für die nächsten Monat im Schloss stattfindenden Meisterkurse des Shafran-Festivals sind vorbereitet.
Aus Wien und Berlin, Paris und Freiburg meldeten sich bereits Musikstudenten, die an einem der Meisterkurse teilnehmen wollen, die von den drei renommierten Musikprofessoren Peter Bruns, Boris Pergamenschikow und Steven Isserlis geleitet werden. Alle Drei sind weltbekannte Cellisten.
Das Shafran-Festival von 11. bis 13. Juni im Waldenburger Schloss wird zu Ehren des wohl berühmtesten Cellisten veranstaltet, des 1997 verstorbenen Daniel Shafran, einer Legende auf dem Cello. Auch Shafrans Tochter wird, so Teumer, nach, Waldenburg kommen.
- Freie Presse, 05/2004
- Waldenburg belohnt sein treues Publikum mit zwei Einladungen ins Schloss
- Am Sonnabend Veranstaltung der Mozart- Gesellschaft – Verein ARTIS CAUSA lädt am Sonntag ein
Waldenburg. Das Konzertpublikum der Muldestadt kann wirklich nicht klagen. Fast wie in der Großstadt geben sich hier auch international renommierte Künstler die Ehre. So sind am Wochenende gleich zwei Konzerte von besonderer Güte.
[…]
Der in diesem Jahr ins Leben getretene Waldenburger Kunstverein ARTIS CAUSA lädt schließlich am Sonntag um 17 Uhr zu einem weiteren Konzert ein. Im Blauen Saal erklingen Johann Sebastian Bachs Sonate in g-moll, die Sonate für Klarinette (Bratsche) und Klavier von Johannes Brahms und von Cesar Franck die Sonate A-Dur. Es spielen der 28-jährige Benjamin Rivinius, Viola, und sein 34-jähriger Bruder Paul Rivinius, Klavier.
Benjamin Rivinius hat zahlreiche internationale Wettbewerbe gewonnen, war als Mitglied im Bundesjugendorchester schon Konzertmeister und Solo-Bratschist im European Union Youth Orchestra. Als Stipendiat der Yehudi- Menuhin- Stiftung spielte er regelmäßig mit verschiedenen namhaften Künstlern. In den Jahren 2000/2001 war Benjamin Rivinius Solo-Bratschist der Camerata Salzburg unter Sir Roger Norrington. Seit der Spielzeit 2001/20002 ist er Solo Bratschist beim Berliner Sinfonieorchester unter dem Chefdirigenten Eliahu Inbal und unterrichtet als Lehrbeauftragter an der Musikhochschule „Hans Eisler“ in Berlin.
Nicht minder erfolgreich ist sein älterer Bruder, der 1970 geborene Paul Rivinius. Seit 1986 ist er Pianist des Clemente Trios, das sich durch Preise und gute Kritiken einen Namen machen konnte.
Das Trio gewann 1995 den internationalen Kammermusik Wettbewerb von Caltanissetta und hatte Konzerte in vielen Teilen der Welt. Höhepunkte waren Konzerttourneen nach Vietnam, nach Japan und Thailand mit einem Konzert in der Suntory Hall in Tokio. Es folgten Tourneen nach Australien, USA und erneut Japan. Das Trio gab zudem Konzerte in den zehn wichtigsten Konzertsälen der Welt. Im Gustav Mahler Orchester unter Claudio Abbado war Paul Rivinius Solohornist. (MSC)
- Freie Presse Chemnitz, 05/2004
- Publikum im Osten ist, „einfach ehrlicher“
Junge europäische Musiker der Fürstlich Schönburgischen Capelle geben am Wochenende ein Konzert auf Schloss Waldenburg
- VON MONIKA SCHIRIOT
Waldenburg. „Unvoreingenommen. Und, ja, auch einfach ehrlicher“, ist für Kate Fawcett aus Birmingham das ostdeutsche Publikum. Den gleichen Eindruck hat auch der Holländer Christian Staude. Irgendwie spüre man die Offenheit, das ungekünstelte Interesse, das ihrer, aus der Zeit des Barock stammenden Musik entgegen gebracht werde, meint der junge Mann aus Den Haag.
Für einen Moment unterbrechen sie ihre Probe. Sie legt ihre wertvolle Viola aus der Hand, er lehnt seinen wenigstens 250 Jahre alten Kontrabass vorsichtig an einen der schon etwas schäbigen Stühle im ansonsten prachtvollen Gelben Saal des Waldenburger Schlosses. Hier werden am Sonntag um 17 Uhr die sechs freundlichen, fröhlichen und international anerkannten jungen Musiker der Fürstlich Schönburgischen Capelle Musik erklingen lassen, wie sie am Wiener Hof des 17. und 18. Jahrhunderts die Hochwohlgeborenen erfreute.
Das gleiche Konzert der im vorigen Jahr unter der Schirmherrschaft von Alfred Prinz von Schönburg-Hartenstein wieder belebten einstigen Hofcapelle der sich des europäischen Kulturerbes verpflichteten Schönburgischen Herrschaft, er klingt am Sonnabend um 17 Uhr auf Burg Stein. „Und wir geben als Dankeschön für den angenehmen Aufenthalt in dem Hotel in Schlema, wo wir alle für eine Woche Quartier genommen haben, ein kostenloses Konzert“, ergänzt die Violinistin Christine Gagelmann. Wie die aus Österreich kommende Cellistin Barbara Reiter, der in Birmingham alte Musik lehrende und das Cembalo spielende Martin Perkins sowie der dritte Engländer in der Runde, Tim O` Toole, treffen sich die exzellenten jungen Musiker zweimal im Jahr zu Konzerten in Waldenburg und auf Burg Stein im Zwickauer Land. Im Tournee-Kalender der freischaffenden Künstler steht in der Länderliste Deutschland nur Westsachsen. Unter dem Namen „Bizzaries“ treten sie in vielen anderen europäischen Ländern auf und nutzen die Chance, sich bei internationalen Wettbewerben wie dem Early- Music-Festival in York mit der Elite zu messen.
Dem Empfinden der Sechs kann man wohl vertrauen. Sie sagen nicht nur schmeichlerisch daher, ihnen gefalle das ostdeutsche, insbesondere das hiesige Publikum. Wer hier ihre Konzerte besuche, so ihr Gefühl, lege nicht wie anderswo sehr oft Wert auf Äußerliches, auf Schau und Etikette. Und man applaudiere nicht nur aus Höflichkeit, sondern wenn die Musik gefällt.
Die jungen Künstler wissen sehr wohl, wovon sie reden. Schließlich haben sie alle eine Konzertpraxis hinter sich, die sie bereits durch ganz Europa führte. Sie gehörten im Jahr 2001 dem Barockorchester der Europäischen Union an. Hunderte Musiker aus allen europäischen Ländern streben danach, diese Chance zu bekommen, die nur den Besten ihres Fachs für jeweils ein Jahr geboten wird. „Wir mochten uns. Und es wäre schade gewesen, nach diesem gemeinsamen Jahr nicht mehr miteinander musizieren zu können“, sagt der Engländer Martin Perkins. Er hat schließlich dafür gesorgt, dass man sich nicht aus den Augen verlor, sich regelmäßig zu Konzerten findet.
Dass sie in Deutschland zu der traditionsreichen Fürstlich Schönburgischen Capelle zusammen kommen, ist Tobias Teumer, dem Vorsitzenden des Kunstvereins Artis causa zu verdanken. Er hatte im Prinzen Alfred von Schönburg-Hartenstein dafür einen Schirmherren gefunden, den offenbar freute, was hier an Tradition wieder belebt werden sollte. Das Schönburger Land sei im Laufe der Jahrhunderte und insbesondere vom Lebensstil und der Lebensauffassung des letzten Eigentümer des Schlosses Waldenburg, kulturell besonders geprägt worden, so Tobias Teumer. Die Konzerte der Schönburgischen Capelle mit den jungen Musikern aus verschiedenen europäischen Ländern könnten auch dazu beitragen, wieder jene Waldenburgische Identität zu stiften, die durch eine kosmopolitische Offenheit gekennzeichnet war, wie sie nur wenige sächsische Regionen kennzeichnete.
Erfahren Sie mehr über die Fürstlich Schönburgsche Capelle...
- Freie Presse Chemnitz, 04/2004